Mainzer Rheinzeitung vom 12.05.2005
"Schmitt  will mit Beutel reden" 

Ober-Olmer Ortsbürgermeister hofft in Mainz auf Einsicht wegen Aldi-Klage

OBER-OLM. 17 Seiten dick ist die Schrift, mit der die Stadt Mainz beim Verwaltungsgericht Antrag auf Einstweilige Verfügung gegen das geplante Ober-Olmer Einkaufszentrum „Nördlich Beinestein eingereicht hat (wir berichteten). Von den vier geplanten Einkaufsmärkten hat der Landkreis bisher zwei — Aldi und Kik - genehmigt, doch schon dies will die Landeshauptstadt nicht akzeptieren. 
„Ich kann es nicht begreifen „ ‚ kommentierte Ortsbürgermeister Heribert Schmitt (SPD) die Mainzer Aktion. Er hat bei OB Jens Beutel um einen Gespräch gebeten, um das Thema von Ortschef zu Stadtoberhaupt zu besprechen. Schmitt findet, dass die Mainzer nicht überall das gleiche Maß ansetzen.,, In Ebersheim baut Mainz ja auch direkt neben Zornheim ein Einkaufszentrum. Es sei das erste Mal, dass die Stadt solch einen Streit vor Gericht austragen müsse, betont der Pressesprecher der Stadt Mainz, Markus Biagioni. Er warnt davor, das Thema zum Stadt-Umland-Konflikt aufzubauschen. „Das ist etwas, was zwischen jeder Kommune passieren kann.“ Der Stadt gehe es auch nicht um Mainz als Ganzes, sondern um die Versorgung in Drais und Lerchenberg.
Die Kreisverwaltung, die die Bauanträge genehmigte, hält sich mit einer Bewertung zurück.,, Wir haben in solch einem Verfahren lediglich zu prüfen, ob die Verbandsgemeinde die Abwägung im rechtlichen Rahmen geleistet hat“, sagte Kreissprecher Thomas Zöller, Zum Zeitpunkt des Genehmigungsverfahrens sei noch nicht abzusehen gewesen, welche Märkte genau öffnen wollen. „Dies war auch uns zu dem Zeitpunkt nicht bekannt“, sagte VG-Beigeordneter Erwin Malkmus. Der Rahmen werde nicht alleine dadurch gesprengt, dass dort mehr als ein Geschäft entstehe. „Schließlich hat Ober- Olm sonst kein Gewerbegebiet.“
Ein wenig stichelte Malkmus dann aber doch noch gegen den großen Nachbarn. „Wir klagen ja auch nicht dagegen, dass Mainz nun schon seinen fünften Baumarkt erhält“, sagte Malkmus. „ Im Grunde macht die Stadt da nichts anderes, als wir mit den Lebensmittelmärkten.“ (gus)

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