BI rüstet zum Marsch auf Mainz  
  
  Wenn die Stadt weiter Widerstand gegen
  die Einkaufsmärkte in Ober-Olm leistet, will die Bürgerinitiative vors
  Rathaus ziehen.
  Der Widerstand gegen den Widerstand nimmt Form
  an: Sollte der Mainzer Stadtvorstand beschließen, auch gegen die jüngste
  Genehmigung eines Minimal- und eines Getränkemarktes durch den Landkreis
  vorzugehen, plant die OberOlmer „Bürgerinitiative Lebensmitteversorgung“
  einen „Marsch auf Mainz“. 
  
  OBER-OLM. Die Stiefel stehen
  bereit. Schnüren werden die Ober-Olmer sie, sollte der Mainzer Stadtvorstand
  in der kommenden Woche wie befürchtet entscheiden, auch gegen die dritte und
  vierte Genehmigung von Märkten im geplanten Ober-Olmer Einkaufszentrum vor
  Gericht zu ziehen. Für diesen Fall kündet die „Bürgerinitiative
  Lebensmittelversorgung Ober-Olm“ einen
  Aufsehen erregenden „Protestmarsch"auf die Landeshauptstadt an. 
  
  Die Stiefel werden sie dabei
  nicht wirklich brauchen, denn die Anreise zur Demo vor dem Mainzer Rathaus ist
  per Bus  und Autos vorgesehen. Stolze
  1900 Unterstützerunterschriften - von 4400 Bürgern - hat die BI für ihr
  Ziel, den Widerstand gegen den Bau der Märkte zu brechen, bereits zusammen,
  und die Marke 2000 wird auch noch erreicht, ist sich BI-Sprecher Karl-Heinz
  Greb sicher. Er erwartet, dass mindestens 100 Ober-Olmer den Besuch in Mainz
  mitmachen werden.
  „Dort wollen wir dem
  Stadtvorstand unser Anliegen vortragen", erläutert Greb die Aktion. In
  der BI seien Bürger wie Mitglieder sämtlicher Parteien im Ort sowie
  Bürgermeister Heribert Schmitt (SPD) vertreten, betont Greb, selbst
  SPD-Ratsmitglied. „Wir sehen Ober-Olm weiter als guten Nachbarn für Mainz
  und gehen dort auch gerne einkaufen - aber nicht für jedes Stück Butter“,
  erläutert Greb. Für Aufregung sorgen bei ihm angebliche Andeutungen aus der
  Mainzer Verwaltung, die Stadt könne den Ober-Olmem ja am Rande Lerchenbergs,
  direkt an der Kreuzung der Landstraßen, ein Einkaufszentrum vor die Nase
  setzen. „Damit widerspricht sich Mainz, wenn es unsere Märkte wegen angeblichem
  Kaufkraftabzug vom Lerchenberger Einkaufszentrum verhindern will.“ 
  
  Im Ober -Olmer Gemeinde rat
  wird über das Thema weiterhin nur hinter verschlossenen Türen geredet, so
  auch bei der jüngsten Sitzung.
  
    
    
      
        Anmerkung der ÖDP-Lerchenberg: 
          Ober-Olm wird sich von Mainz nichts verbieten
          lassen und die Märkte verwirklichen, sei es mit juristischen
          Winkelzügen. Sollte die Lerchenberger Ladenzeile
          dann tatsächlich so große Not leiden, dass der  von
          Ladendiebstählen gebeutelte Vollversorger Tengelmann abspringt,
          bleibt noch die Möglichkeit, hier den Konkurrenten Lidl anzusiedeln,
          zumal Aldi und Lidl häufig als Doppelpack aufreten. Raum ist genug
          vorhanden, nämlich die völlig überdimensionierte, autobahnartige
          Hindemithstraße, die überbaut werden könnte. Damit wäre auch das
          viereckige Kreiselkuriosum aus der Welt. Die Ansiedlung eines
          Discounters könnte sogar zum Vorteil der derzeitigen Anbieter sein.
          Ein ähnliches Doppelkonzept mit Verbrauchermarkt und Spezialanbietern
          ist am Martin-Luther-King-Weg verwirklicht. Die dortigen Probleme mit
          Kundenmangel liegen nicht am Prinzip, sondern am fehlenden Umfeld, das
          auf dem Lerchenberg aber eher gegeben ist. 
          Hartmut Rencker, Ortsbeiratsmitglied ÖDP + Freie Wähler | 
       
     
    
   
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