Keiner will City-Airport in Finthen
    SPD-Fraktionschef Trenner
    misstraut offiziellen Stellen — Stadt: für Status Quo — Land: nicht
    beteiligt — Verein: kein Interesse
    
    Steigt die Zahl der Flüe ab
    Finthen? Die Stadt, der Luftfahrtverein und der Landesbetrieb Straßen und
    Verkehr widerersprechen Gerüchten über einen City-Airport.
    
    FINTHEN. Wird der Flugplatz Finthen
    nach und nach zum City-Airport? Das zumindest befürchtet Dieter Trenner,
    SPDFraktionssprecher im Finther Ortsbeirat. Obwohl das von allen Seiten
    dementiert wird, sieht Trenner Anlass zur Sorge. ,, Ich misstraue dem
    Wirtschaftsdezernenten der Stadt, und ich misstraue dem Wirtschaftsminister
    des Landes Rheinland-Pfalz“, sagt der Staatsanwalt.
    Die Stadt verweist in
    dieser Frage auf das Wirtschaftsministerium, dieses zurück auf die Stadt
    und auf den Landesbetrieb Straßen und Verkehr (LSV). Der wiederum sagt, der
    Luftfahrtverein (LFV) als Betreiber habe das Wort. Dessen Vorsitzender
    Hermann Kuhn beteuert, der Verein sei nicht an einer Erweiterung
    interessiert, aber: „Was Stadt und Land wollen, müssen sie selbst sagen“.
    Spätestens da beißt sich die
    sprichwörtliche Katze in den Schwanz. ,,Ich denke, die Stadt Mainz will
    ihre Position als Hotel- und Gaststättenstandort ausbauen. Wenn Frankfurt
    Zentrum der Europäischen Bankenwelt wird, bietet sich an, dass der
    Unternehmer XY in Mainz landet, schläft und isst“, sind Dieter Trenners
    Überlegungen.
    Ziel der Stadt Mainz sei,
    heißt es in einem Schreiben von OB Jens Beutel, das Gelände vom Bund zu
    kaufen und mittellristig den Status Quo zu erhalten, Innerhalb der
    Landesverwaltung gebe es unterschiedliche Meinungen, wobei das
    Wirtschaftsrninisterium wiederholt Interesse an einer Erweiterung des
    gewerblichen Flugbetriebes bekundet habe. Das Ministerium hingegen zeigt
    sich verwundert über die Aussage der Stadt: „Weder unsere Verkehrsleute
    noch unsere Wirtschaftsförderleute haben sich je in dieser Richtung
    geäußert. Wir haben ja gar keine Aktien im Spiel. Das sei Sache der Stadt
    und des Trägers, so ein Sprecher. Zwar hätte das Ministerium nichts gegen
    eine Erweiterung des Luftverkehrs,
    sei aber daran in keiner Weise beteiligt.
    
    Hermann Kuhn räumt ein, es
    gebe eine leichte Steigerung der gewerblichen Flüge, aber das beinhalte
    beispielsweise auch die Nutzung von ADAC und ZDF. „Ohne das gäbe es kein
    gescheites Sportstudio“, so Kuhn. Die implizierten Bedenken könne er
    nicht teilen, denn insgesamt seien keine Steigerungen zu verzeichnen. Der
    Status Quo von 25 000 Landungen im Jahr entspreche den Realitäten.
    Dieter Trenner aber besteht
    auf seiner Befürchtung: „Was verlautbart wird, muss doch so bedeutend
    sein, dass es wert ist, in einem offiziellen Schreiben vom OB wiederholt
    mitgeteilt zu werden. Das Referat Luftverkehr des LSV gibt als
    Genehmigungsbehörde Auskunft über die momentane Situation: „Ein
    Ausbauvorhaben ist uns nicht bekannt.“
    
    Helene Braun
    
      
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           Anmerkung
          der ÖDP-Lerchenberg 
          Der
          Landeplatz Finthen liegt zu Drais und Lerchenberg außerordentlich
          ungünstig. Die bei vorherrschendem Westwind landenden Maschinen
          müssen quer zur Landebahn anfliegen und berühren oder überfliegen
          dabei den Lerchenberg in niedriger Höhe. Bei Ostwind gilt das Gleiche
          für den Start. In jedem Falle ist der Lerchenberg voll dabei, dazu
          wird noch der neue Korridor zur Nordwesbahn mittig über dem
          Lerchenberg liegen und auch der geplante Atlantikabflug wird uns
          heimsuchen. Quo vadis Lerchenberg? 
          Hartmut
          Rencker 
          Ortsbeiratsmitglied  |