| Es
  gibt oft mehrere Wahrheiten, stets nach Bedarf, auch bei der Verbrennung von
  Holz.
 Natürlich ist Holz kein fossiler Brennstoff, sondern ein Teil des
  zeitnahen Kohlenstoffkreislaufs. Im Laufe seines langen Lebens sammelt ein Baum
  Kohlendioxid aus der Luft, baut den Kohlenstoff in seine Biomasse ein und atmet
  Sauerstoff aus. Wird Holz verbrannt, beginnt der Kreislauf von neuem, möchte
  man meinen. Dabei wird
  aber übersehen, dass es hundert Jahre dauert, bis der
  Kreislauf geschlossen ist, also das gerade freigesetzte Verbrennungsprodukt CO 2 von
  dem nachgepflanzten Ersatzbäumchen mit Hilfe der Sonnenenergie wieder in die gleiche Menge Holz
  zurückverwandelt ist. Bis dahin gibt
  es keine wirkliche CO 2 - Neutralität.
 
 Die ernüchternde Wahrheit ist, dass derjenige, der mit Holz, insbesondere mit
  Scheitholz heizt, einen kleinen Wald mit ca. 100 stattlichen Bäumen braucht. Wird jedes
  Jahr ein Baum verfeuert, ist dessen Kohlenstoff als CO 2 in der Luft,
  andererseits wachsen die übrig gebliebenen Bäume weiter und bilden
  zusätzliche
  Biomasse. Weil die alten Bäume immer größer werden, reichen irgendwann 2
  Bäume für 3 Jahre. Das beruhigt. Allerdings hätten die alten Bäume auch ohne die Entnahme
  von "Gefährten" weitere Biomasse gebildet. Wird für den im Jahrestakt verheizten Baum jeweils ein neues
  Bäumchen nachgepflanzt, scheint sich der Kreislauf zu schließen. Allerdings
  ist dessen jährliche Aufwuchsmasse zunächst minimal. Werden über hundert Jahre
  immer wieder große Bäume entnommen und Jungbäume nachgepflanzt, bleibt nach
  dem Fall des letzen Methusalems eine verjüngte Kultur übrig mit Bäumen von 1 -
  100 Jahren. Die Anzahl der Bäume ist zwar gleich
  geblieben, nicht aber deren Biomasse. Das ist überhaupt unser Weltproblem.
  Die bioaktive Fläche wird zubetoniert, alleine in Deutschland täglich über
  100
  Hektar, und die Biomasse als Kohlenstoff-Sammler wird durch Verjüngung, durch exzessive
  Waldausbeutung und Brandrodung immer geringer.
 
 Im biologischen Kreislauf stirbt und vergeht
  ein Baum unter sehr langsamer Freisetzung von Kohlenstoff und ernährt damit
  neues Leben an gleicher Stelle. Seine Wert- und
  Mineralstoffe bleiben vor Ort und kommen nicht als Asche auf den Müll. Wie
  wertvoll mineralische Asche ist, zeigen die vitalen Aufwüchse nach
  Flächenbränden. Weil der ausgebeutete Wald nichts zurück bekommt,
  verarmt der Waldboden langfristig, ähnlich wie unsere ausgelaugten Äcker, auf denen in
  Wahrheit mit Kunstdünger  Hydrokultur betrieben wird.
 
 Auch fossile Brennstoffe sind biologischer Herkunft. Also könnte man sagen,
  dass hier nichts Anderes gilt als bei Holz. Es gibt aber einen Unterschied.
  Woher kommt der viele Kohlenstoff im Öl und in der Kohle? Jedenfalls nicht
  aus einem Kreislauf, sondern aus der Assimilierung von
  Vulkanausgasungen. Hätte die Natur diese gigantischen Mengen an vulkanischem CO 2 nicht in
  Biomasse gebunden und dann dem natürlichen Kreislauf durch Sedimentation entzogen, wäre noch alles CO 2 in der
  Atmosphäre und wir hätten ein Glutofen-Klima wie auf der Venus.
 
 Die Verbrennung von nachwachsenden Heizstoffen ist kein Königsweg
  zumal außer CO2 noch jede Menge Schadstoffe emittiert werden. Pervertiert
  wird der Kreislaufgedanke mit der Verbrennung oder Vergasung schnellwachsender
  Biomasse wie Mais, Raps, Rüben und sogar Weizen, der tatsächlich als
  Brennstoff verheizt oder verspritet wird. Hierfür wurde eigens ein Gesetz
  geschaffen, das diesen Wahnsinn zulässt. Also hungern anstatt frieren?
 
 Auch wenn es nicht dem Zeitgeist entspricht, ist die endliche
  Ressource Erdgas noch am verträglichsten, denn ein Molekül Methan (CH4)
  verbrennt unter Verbrauch von zwei Molekülen Sauerstoff ( 2 O2) zu 2 Molekülen
  Wasser (2 H2O) und nur zu einem Molekül Kohlendioxid (CO2).
 
 Um dem Hunger zu entgehen, gibt es sogar eine Lösung, nämlich
  sich in der Nahrungskette ganz unten einklinken mit vegetarischer Tendenz, denn alles was durch den Tiermagen geht, wird durchschnittlich nur zu
  10% in Fleisch,
  Eier, Milch oder Käse verwandelt, den großen Rest verbraucht die arme Sau
  oder die ausgesaugte Turbokuh für ihr eigenes
  Leben. Mit der Primärnahrung, die wir Tieren nicht als Futter geben, könnten wir dann
  alle satt werden, zusätzlich prächtig heizen und Auto fahren. Toll !!! 
  Oder doch nicht ?
 
 Ganz so üppig ist der Zugewinn durch Verzicht auf tierische Produkte leider
  nicht. Unterstellt man einen realistischen Nahrungsverbrauch von reichlich 2
  kg tierischen Veredelungsprodukten pro Kopf und Woche, entspricht das ca. 20
  kg Primärnahrung als Tierfutter, z.B. Mais, Weizen oder Soja aus
  niedergebrannten Wäldern. Der Brennwert gemischter tierischer Produkte (Käse,
  Schinken) entspricht etwa dem von Braunkohle =  ca. 4.500 kCal/kg
  als Primärenergie oder an der Steckdose gerade einmal 1 kW/h. 
  Hochgerechnet auf 20 kg Weizen kann man damit (immerhin) eine mittlere Wohnung
  einen durchschnittlichen Wintertag heizen oder mit dem Auto zum Bäcker
  fahren. Biomasse kann unsere Verschwendungsgesellschaft also doch nicht
  retten. Die beste Energie ist die eingesparte. Und mit etwas Gehirn, kann man
  immens sparen ohne Einbußen an Lebensqualität. Hierzu sei auf typische
  Verschwendungen hingewiesen wie z.B. Wäschetrockner, Modem,
  Backofenuhr usw.
 
 Es sei zugegeben, dass das Thema sehr komplex ist und viele Betrachtungsweisen
  zulässt. Wer diskutiert mit? Jede seriöse Stellungnahme wird hier
  veröffentlicht oder inhaltlich genutzt.
 
 Hier
  Link zu einer weiteren Meinung:
 
 Hartmut Rencker
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