Dreckschleuder Kaminfeuer beheizt die Außenluft

Kaminenthusiasten gibt es allenthalben. Was der stimmungsvollen Kurzweil der Betreiber dient, vergrämt die Nachbarn und belastet die Umwelt.

Ein grundsätzliches Merkmal offener Kamine ist, dass diese mit Oberluft sehr unsauber brennen, also wie ein Lagerfeuer. Die Wärme entschwindet in den Schornstein, lediglich etwas Strahlungswärme geht in den Raum. Der Wirkungsgrad liegt bei 10%. Besser ist das bei geschlossenen Feuerungen, die durch Unterluft-Zug halbwegs sauber brennen und per Luftzirkulationseinsatz eine befriedigende Wärmeausnutzung haben.

Und fußkalt ist es in Räumen mit Feuerstelle, denn die Verbrennungsluft muss irgendwo herkommen, nämlich durch alle Ritzen - wenn es denn welche gibt - also letztlich von draußen. Mangelt es an undichten Fenstern und Türen, kriegt der Ofen keine Luft, qualmt und produziert u.a. giftiges Kohlenmonoxid, das zu Schläfrigkeit führt und schon machen unerkannt ins Jenseits gebracht hat. Dies sollte jeder bedenken, der eine eigene Verbrennungsanlage betreibt oder einrichten will.

Fazit: Ein Kamin heizt den Schornstein, produziert üble Verbrennungsgase, jede Menge Qualm, neuerdings auch Feinstaub genannt, verärgert die Nachbarn und ernährt Juristen.

Ein Kuriosum gibt es in Mainz Lerchenberg. Wegen der Anschluss- und Abnahmepflicht von Wärme vom Fernheizungsbetreiber Favorit (Exxon), darf kein eigenes Feuer zu Heizzwecken betrieben werden, also weder Öfen noch geschlossene Kamine mit Heizeinsatz. Im Umkehrschluss sind aber stinkende offene Kamine erlaubt, weil man damit nicht heizen kann. Formal ist nicht dagegen anzukommen.